19.07.2010 Quo vadis Bedburg-Hau?

Der Rat der Gemeinde Bedburg-Hau hat einschneidende Sparmaßnahmen, die insbesondere die Sportvereine betreffen, beschlossen.
Hat Bedburg-Hau, die sich mal als „sportlichste Gemeinde“ bezeichnete, ein Eigentor geschossen?
Insbesondere ist für die Vereine enttäuschend, dass nach Aussage von Bürgermeister Peter Driessen „die Sache endlich vom Tisch ist“, ohne den Konsens mit den Vereinen zu suchen.
In unserem Verein haben 400 Kinder und Jugendliche zu einem familienfreundlichen Monatsbeitrag von 4,00 € die Möglichkeit, Sport in 6 Abteilungen zu treiben.
Ehrenamtliche Trainer sorgen im Jugendbereich dafür, dass 44 Mannschaften Woche für Woche trainieren und am Wettkampfbetrieb teilnehmen können.
Aufgrund der Erhöhung der Betriebskosten werden wir nicht vermeiden können, auch die Beiträge der Kinder und Jugendlichen zu erhöhen. Folge hiervon wird sein, dass gerade sozialschwache Familien sich dann die Beiträge nicht mehr leisten können und ihre Kinder abmelden. Wer kümmert sich dann um diese Kids oder landen sie direkt auf der Straße?

Bezüglich der von den Sparmaßnahmen ausgenommenen Übungsleiterzuschüsse muss man wissen, dass hierfür ein Betrag von 0,25 € pro Stunde gezahlt wird. Ein Trainer, der 2 x wöchentlich 20 Kinder jeweils 2 Stunden trainiert, erhält somit im Jahr einen Betrag von satten 52,00 € (!!!)

Natürlich haben die Politiker nicht bei ihren eigenen Einnahmen gespart, das war ja auch nicht anders zu erwarten. Warum sollten Politiker in Bedburg-Hau anders sein als in Düsseldorf und/oder Berlin?

Im Gegensatz zu den Politikern bringen die Ehrenamtler in den Vereinen Geld mit. Leider wird die Zahl dieser Leute immer weniger, wobei jedoch die Politikverdrossenheit steigt.